Programme 2025

Einführungstexte: Ulrike Brinkmann

Donnerstag, 1. Mai 2025, 17 Uhr

Pfarrkirche St. Trudpert, Münstertal

Ahreun Kim, Risa Toho, Johannes Opfermann


NEXT GENERATION

BACH & BERTHOLD HUMMEL 

(zum 100. Geburtstag) 




Johann Sebastian Bach (1685-1750) 

Phantasie und Fuge g- Moll BWV 542 

Ahreum Kim 

 

Berthold Hummel (1925-2002) 

aus Drei Marianische Fresken op. 42: 

I. Salve Regina 

Risa Toho 

 

Johann Sebastian Bach 

Concerto in d-Moll BWV 596 

Johannes Opfermann 

 

Berthold Hummel 

aus Drei Marianische Fresken op. 42: 

II. Ave Maris stella 

Ahreum Kim 

 

Johann Sebastian Bach 

Toccata und Fuge F- Dur BWV 540 

Risa Toho 

 

Berthold Hummel 

aus Drei Marianische Fresken op. 42: 

III. Regina Caeli 

Johannes Opfermann

Am 12. November 1969 schrieb der damalige Domorganist Prof. Dr. Carl Winter:


 „Lieber Herr Hummel!


Heute komme ich mit einer Anfrage bezw. mit einer Bitte. (…) Wie Sie wissen feiert im nächsten Jahr Freiburg sein 850. jähriges Stadtjubiläum, das auch in kultureller Hinsicht durch musikalische Aufführungen bereichert werden soll. Der neue Domkapellmeister [Raimund Hug], der seit 1.  Oktober die Arbeit von Herrn Stemmer übernommen hat, möchte im Oktober ein Geistliches Konzert geben mit Kompositionen, die den marianischen Gedanken zum Inhalt haben. Das Programm möchte er mit grösstenteils modernen Kompositionen durchführen und Künstler heranziehen, die für Freiburg in persönlicher oder geschichtlicher Hinsicht eine Verbindung aufweisen. (…) Nun möchte ich Sie fragen, ob Sie zu diesem Konzert ein Orgelwerk (Art Tryptichon) zu schreiben bereit wären mit marianischen Themen: evtl. Salve Regina – Regina Coeli – Ave Maris stella ca. 10-12 Minuten, das den Ausklang des Konzertes bilden soll. (…) Sie kennen ja die Münsterorgel-Anlage mit ihren vielen Möglichkeiten. Ich würde mich freuen, wenn Sie bereit wären, dem Freiburger Münster und seiner Orgel dieses Werk zu komponieren. (…)“


Die Münsterorgel kannte der in Hüfingen geborene Berthold Hummel (1925-2002) gewiss. Als seine Familie nach Merzhausen bei Freiburg zog, war er gerade sieben Jahre alt. Dem musikalisch begabten Jungen eröffnete sich hier eine ganz neue Welt, und er studierte später an der Musikhochschule Freiburg Komposition und Violoncello. Zum Zeitpunkt dieses Kompositionsauftrages war er bereits seit sechs Jahren Kompositionslehrer und Leiter des Studios für Neue Musik an der Hochschule für Musik in Würzburg. Drei Jahre nach der Uraufführung der Dr. Carl Winter gewidmeten Drei Marianischen Fresken op. 42 am 20. Dezember 1970 wurde er ebenda zum Professor ernannt. Tatsächlich hielt Hummel sich ziemlich genau an die Vorgaben, auch wenn er die Reihenfolge der marianischen Themen leicht veränderte und die Aufführungsdauer eher bei 19 Minuten liegt. Er verarbeitet die drei gregorianischen Gesänge mit einer modernen, dabei zugänglichen musikalischen Tonsprache, die sowohl expressive als auch meditative Elemente enthält. Jeder Satz erhält seinem Thema entsprechende Charakteristik und nutzt die klanglichen Möglichkeiten der Orgel auf vielfältige Weise, wie Hans Musch bei der Uraufführung an der Münsterorgel demonstrierte. 


Im Fränkischen Volksblatt hieß es am 11.01.1971 dazu: 
„(…) Dozent Dr. Hans Musch kreierte im Wechselspiel an den vier Freiburger Münster-Orgeln (freilich vom zentralen Spieltisch aus) Hummels „Marianische Fresken“ - Salve Regina, Ave maris stella, Regina coeli. Nachdem ein Satz bereits früher vorgestellt war, kam jetzt in der zyklischen Bezogenheit und Kontrastierung die Kompositionsabsicht voll zur Geltung. Bertold Hummel bindet gestenreich-konzertante Sprache, oft dialogisierend, in ein streng gegliedertes For-menspiel; Proportionen und variative Wiederholungen erleichtern auch dem moderner Musik gegenüber befangenen Auditorium den Zugang - ein nicht hoch genug zu veranschlagendes Moment im Schaffen eines Zeitgenossen. Zudem weiß er die Mittel des Instrumentes gezielt auszuwählen und die Lineaturen immer wieder ganz persönlich einzufärben. Als erster Eindruck stark von „französischer“ Impression, gewiß unmittelbar von dem Pariser Staatspreis-Jahr beeinflußt. Zudem die einzigartigen Möglichkeiten der in der Freiburger Kathedrale sozusagen „stereophonisch“ von vier Plätzen her erklingenden Orgeln nützend. Der Komponist und sein versierter Interpret Hans Musch dürften für die Premiere eine maximale Registriereinrichtung ausgetüftelt haben. 

I.E.D.

Liedblatt mit Uraufführung Berthold Hummels Marianischer Fresken im Jahr 1970 in Freiburg 

(© Werkverzeichnis www.bertholdhummel.de)

Sonntag, 11. Mai 2025, 15 Uhr

Christuskirche Freiburg


KUCHEN MIT BACH 

Barockmusik mit Kuchenbuffet zum Muttertag 



Johann Sebastian Bach (1685-1750) 

Konzert c-Moll für zwei Cembali BWV 1060 

Johannes Götz, Karin Karle 

 

Konzert c-Moll für zwei Cembali BWV 1062 

Lars Schwarze, Johannes Friederich 

 

Konzert d-Moll für drei Cembali BWV 1063 

Lars Schwarze, Karin Karle, Johannes Götz 

 

Konzert a-Moll für vier Cembali BWV 1065 

Johannes Friederich, Karin Karle, Lars Schwarze, Johannes Götz 

 

 

Christusbarock: 

Violine 1:  Gottfried von der Goltz (Konzertmeister) 

Violine 2: Felicia Graf 

Viola: Christa Kittel 

Violoncello: Gesine Queyras 

Violone: Thomas Dombrowski

Zum heutigen Muttertag gibt es einen ganz besonderen Leckerbissen, nicht nur musikalischer Natur. Lars Schwarze lädt gemeinsam mit Karin Karle, Johannes Götz sowie Johannes Friederich zu „Kuchen mit Bach“. Für einen Nachmittag verwandelt sich die Christuskirche in ein Kaffee-Haus in der Tradition des berühmten Zimmermannischen Caffe-Hauß in Leipzig. Dieses bot für Telemann und Bach einen Ort der Aufführung von Vokal- und Instrumentalwerken außerhalb der alltäglichen kirchenmusikalischen Tätigkeit. Das 1701 von Telemann gegründete studentische Ensemble Collegium Musicum spielte hier zwischen Tortenhebern und Kaffeetassen, begleitet von einer Geräuschkulisse, wie wir sie aus den heutigen Konzertsälen gar nicht mehr kennen. Sechs Jahre nach seinem Umzug nach Leipzig übernahm Bach 1729 das Ensemble. Dessen wöchentliche Konzerte waren ein fester Bestandteil des Leipziger Musiklebens und boten dem Komponisten und Thomaskantor die Möglichkeit, sowohl seine eigenen weltlichen Werke als auch Werke seiner Zeitgenossen aufzuführen. Die Konzerte im Zimmermannischen Caffe-Hauß mit bis zu 150 Besuchern gelten als Vorläufer der bis heute berühmten Gewandhauskonzerte. 


Gewiss auch dem Umstand geschuldet ein solch gutes Ensemble an der Hand zu haben, entstanden unter anderem die „verschiedene[n] Konzerte für ein, zwei, drei und vier Cembali“, wie es im postumen Werkverzeichnis heißt. Gleichzeitig boten diese innovativen Werke Bach selbst, aber auch seinen Söhnen und seinen besten Schülern, die Möglichkeit ihre künstlerischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Insgesamt sind dreizehn solcher Concerti überliefert, größtenteils Bearbeitungen eigener oder fremder Werke. So liegt dem Konzert BWV 1060 vermutlich ein verlorenes Doppelkonzert für Violine und Oboe zugrunde, BWV 1062 basiert auf Bachs Doppelkonzert für zwei Violinen in d-Moll BWV 1043, während es über eine ursprüngliche Besetzung des Konzerts BWV 1063 keine gesicherten Erkenntnisse gibt. Als Vorlage für BWV 1065 diente Antonio Vivaldis Konzert für vier Violinen, Streicher und Basso continuo in h-Moll op. 3 Nr. 10. Allen Concerti gemein ist Bachs unverkennbare musikalische Handschrift und sein beispiellos meisterhafter Umgang mit den Vorlagen. Charakteristische melodische Linien und der virtuose Austausch zwischen den Solisten sind erhalten geblieben, kombiniert mit typisch Bachscher kontrapunktischer Verarbeitung des Materials. Diese lebendigen Dialoge, virtuosen Passagen, Kantabilität in langsamen Sätzen machen diese Concerti zu ganz besonders klangvollen und beeindruckenden Werken der Barockzeit und legten damals den Grundstein für eine völlig neue Gattung.

Sonntag, 18. Mai 2025


BACH & BIKES 

Startpunkt: 

Bahnhof Endingen, 14.30 Uhr 


Station 1 – Endingen 

St. Peter 

Karin Karle, Münstertal



Johann Sebastian Bach (1685-1750) 

Präludium und Fuge in e-Moll BWV 533 

 

aus Triosonate Nr. 4 e-Moll BWV 528: 

II. Andante 

 

Joseph Gabriel Rheinberger (1839-1901) 

aus Sonate in e-Moll op. 132, Nr. 8: 

III. Scherzo 

IV. Passacaglia

Ob J. S. Bach seine Triosonate Nr. 4 in e-Moll BWV 528 wirklich als Unterrichtsmaterial für seinen ältesten Sohn Wilhelm Friedemann schrieb, um ihm die Prinzipien des dreistimmigen Satzes nahezubringen, ist nicht gesichert. Dass Bach seine Triosonaten, bei denen beide Hände auf zwei Manualen sowie die Füße im Pedal eigenständige Linien zu spielen haben, als Lehrwerke und Prüfungsstücke einsetzte, belegen Abschriften seiner Schüler. Das Andante als Mittelsatz der Triosonate Nr. 4 ist geprägt von inniger Schönheit und melancholischer Ausdruckskraft. In der unabhängigen und gleichwertigen Bewegung der Stimmen erzeugt Bach hier durch die Interaktion der beiden Diskantstimmen einen dichten musikalischen Dialog. 


Nicht nur in seinem Ursprungswerk, sondern auch im heutigen Konzertprogramm dient das Andante als ruhiger Kontrast zu dem lebhaften „kleinen“ Präludium und Fuge in e-Moll BWV 533 und den beiden letzten Sätzen von Joseph Gabriel Rheinbergers Sonate in e-Moll op. 132, Nr. 8. Das Scherzo in a-Moll ist ein lebhaftes und virtuoses Stück, dem das über weite Strecken vorgeschriebene forte bis fortissimo einen kraftvollen und energischen Charakter verleiht. In der abschließenden Passacaglia stellt Rheinberger uns zunächst ein achttaktiges Thema im Pedal vor, welches sich stetig wiederholend und gut hörbar durch den ganzen Satz und alle Stimmen zieht. Um dieses Thema herum entwickeln sich 24 kunstvoll gearbeitete und sich stetig in Intensität und Komplexität steigernde Variationen, wobei zum Schluss ein Zitat des langsamen Einleitungsthemas des ersten Satzes dieser Sonate erklingt.

Sonntag, 18. Mai 2025


BACH & BIKES 

 


Station 2 – Forchheim 

St. Johannes Baptista 

Lars Schwarze, Freiburg



Edward Elgar (1857-1934) 

aus Severn Suite op. 87 

I. Introduction (Worcester Castle) - Pomposo 

Johann Sebastian Bach (1685-1750) 

Fantasie und Fuge c-Moll BWV 537 

 

Charles Macpherson (1870-1927) 

Andante soavemente e dolce 

 

Lars Schwarze (*1994) 

Improvisation: Miss Marple zu Gast in Downton Abbey

Was liegt näher, als sich an einer englischen Orgel durch Lars Schwarze und Miss Marple musikalisch nach Großbritannien entführen zu lassen? Unterstützt werden sie dabei von dem schottischen Organisten Charles Macpherson, der schon im Alter von neun Jahren als Chorister an die St. Paul’s Kathedrale in London ging, wohin er nach dem Studium an der Royal Academy of Music als Organist zurückkehrte. 

Nicht fehlen darf natürlich Edward Elgar, der das Radfahren in den 1890er Jahren für sich entdeckte und seither regelmäßig ausgedehnte Touren – auch mehrmals pro Woche – unternahm. „Am besten lernt man das Radfahren mit einem stabilen Gurt um die Taille, den dein Lehrer festhält: so habe ich es gelernt“, schrieb er am 22. März 1903 an seinen Freund und Verleger August Jäger. Oft begleitet von seiner Frau Alice erkundete er seine Heimat Worcestershire im Sattel seines Fahrrades sitzend, welchem er den Namen Mr. Phoebus gab. Man kann sich gut vorstellen, wie die Rhythmen des Radfahrens, die wechselnden Landschaften und die Freiheit des Unterwegsseins seine Musik inspiriert haben könnten. Ein Stück Heimat und eine Tour durch Worcester ist auch seine ursprünglich für Blasorchester komponierte Severn Suite op. 87, benannt nach dem Fluss, der durch die Stadt fließt. Die Beinamen der Sätze mit historischen Orten in der Stadt stammen allerdings nicht von Elgar selbst, sondern wurden in der später veröffentlichten Bearbeitung für Militärorchester hinzugefügt. Der majestätische und pompöse Charakter der Introduction passt jedoch sehr gut zu der Erhabenheit von Worcester Castle, und man kann sich vorstellen, wie Elgar auf seinem Mr. Phoebus auf einer seiner Radtouren dort vorbeikam. 

Lebhaft vorstellen kann man sich auch Miss Marples Besuch in Downton Abbey, das Empfangskomitee des gesamten Hauspersonals, vielleicht ein Bankett, garantiert aber spitzzüngige Kommentare von Violet Crawley, der Dowager Countess of Grantham. Welchen Fall wird Miss Marple wohl zu lösen haben? Fehlt etwa ein teures Schmuckstück?



Sonntag, 18. Mai 2025


BACH & BIKES 

 


Station 3 – Riegel

St. Martin 

Johannes Götz, St. Peter



Dieterich Buxtehude (1637-1707) 

Magnificat Primi Toni BuxWV 203
 

Johann Sebastian Bach (1685-1750) 

„Meine Seele erhebt den Herrn“ BWV 648 

 

Dieterich Buxtehude 

aus: La Capricciosa BuxWV 250 

8 von 32 Partiten 

 

Johann Sebastian Bach 

aus: Goldberg-Variationen BWV 988 

Variatio 30 

 

Präludium und Fuge G-Dur BWV 541

„Kraut und Rüben haben mich vertrieben“. Dieses bekannte thüringisch-sächsische Volkslied hat nicht nur Johann Sebastian Bach in seinem Quodlibet, der Variatio 30 seiner Goldberg-Variationen BWV 988, verwendet. Auch Dieterich Buxtehude scheint diesen Gassenhauer – oder zumindest seine ursprüngliche, textlose Version als Bergamasca von Samuel Scheidt – gekannt zu haben. Mit La Capricciosa BuxWV 250 schrieb er gleich 32 kleine Variationen über eine Aria, der ebendieses Thema zugrunde liegt. Dass Buxtehude ein großes Vorbild für Bach war, ist unumstritten. Schließlich machte er sich 1705 von Arnstadt aus zu Fuß auf den weiten Weg, um Buxtehude im 400 Kilometer entfernten Lübeck zu hören und von ihm zu lernen. Ob und inwieweit das charmant lebendige und virtuose La Capricciosa Vorbild für Bachs Goldberg-Variationen war, ist jedoch umstritten. Sicher ist, dass Bach in seiner 
 30. Variation das Volkslied „Kraut und Rüben haben mich vertrieben“ auf humorvolle Weise mit „Ich bin so lang nicht bei dir g’west“ kombiniert. Sie zeugt von Bachs Fähigkeit, in einem derartig komplexen Werk mit musikalischem Witz solche überraschende und unterhaltsame Momente zu schaffen. 

Inhaltlichen Zusammenhang finden wir auch in Magnificat Primi Toni BuxWV 203 und der Choralbearbeitung Meine Seele erhebt den Herrn BWV 648. Beides beeindruckende Vertonungen des Lobgesangs Marias. BuxWV 203 ist ein freieres und affektgeladeneres Werk im Stil der norddeutschen Choralfantasie, welches die gregorianische Melodie als Ausgangspunkt für vielfältige musikalische Entfaltung und Stimmungen nutzt – von jubelnder Freude bis hin zu tiefer Demut. 

Im Kontrast dazu zeichnet sich BWV 648 durch seine innige und meditative Atmosphäre aus. Die Choralmelodie des Lutherischen Magnificat steht klar im Vordergrund und wird von einem fließenden und harmonisch reichen Satz umspielt. Dadurch gelingt es Bach hier auf wunderbare Weise, die spirituelle Tiefe des Textes in Musik zu fassen. 

Donnerstag, 29. Mai 2025, 16 Uhr

Christi Himmelfahrt

Barockkirche St. Peter

 

Pascal Reber, Straßburg 

David Franke, Freiburg 

Jakob Gierok, Heidelberg 

 

Special Guest: Katharina Hoehler



IMPROVISATIONSFEST 


Drei Organisten – drei Generationen – drei Aufgaben. 


Die Zahl Drei ist das Symbol für das Göttliche. Sie steht aber auch für Körper, Geist und Seele – und diese sollten im Einklang sein, wenn Pascal Reber (*1961), David Franke (*1980) und Jakob Gierok (*2007) sich der Herausforderung stellen, die das heutige Konzert darstellt. Ihnen werden drei Improvisationsaufgaben gestellt, von Kirchenlied bis Literaturzitat, welche die Interpreten auf ganz individuelle Weise lösen werden. 


Die Zahl Drei steht auch für Bewegung und Dynamik. Improvisation als Kunst des spontanen musikalischen Schaffens erfordert ein tiefes Verständnis für musikalische Strukturen, Harmonien und Rhythmen, ebenso wie die Fähigkeit, intuitiv und kreativ auf musikalische Ideen zu reagieren. In der Improvisation können Musiker ihre Individualität ausdrücken, mit dem Publikum in einen direkten Dialog treten und die Grenzen des musikalisch Bekannten erweitern. 


In der zweiten Aufgabe wird das musikalische Extempore um die visuelle Ebene erweitert: Während der musikalischen Darbietung malt die Künstlerin Katharina Hoehler das Gehörte und erschafft für uns eine faszinierende Visualisierung der Klänge. So wird das heutige Konzert zu einem wahren Fest der Improvisation, mit dem 
wir den 100. Geburtstag eines hervorragenden Improvisators feiern möchten – des ehemaligen Professors für Orgel an der Freiburger Musikhochschule und Domorganisten am Freiburger Münster Ludwig Doerr.